IAEA-Sicherheitsexperten für alle ukrainischen AKWs

Sicherheitsexperten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen künftig permanent in allen vier ukrainischen Kernkraftwerken stationiert werden. Darauf einigten sich IAEA-Chef Rafael Grossi und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal gestern in Paris, wo eine Geberkonferenz für die Ukraine stattfand.

Derzeit überwacht nur im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ständig ein IAEA-Team die Lage und liefert unabhängige Berichte über das größte europäische AKW, das immer wieder unter Beschuss gerät. Indirekt soll die Präsenz der IAEA auch schwerwiegende Angriffe verhindern, die einen Atomunfall verursachen könnten.

Verhandlungen über Sicherheitszone

Nun sollen auch die drei restlichen AKWs in der Ukraine dauerhaft durch die IAEA überwacht werden. Die Anlagen stehen unter ukrainischer Kontrolle. „Angesichts der beispiellosen kriegsbedingten Probleme der ukrainischen Energieinfrastruktur mitten im Winter“ sei die Anwesenheit der internationalen Experten dennoch sehr wichtig, sagte Grossi.

Der Chef der in Wien ansässigen IAEA verhandelte mit Schmyhal auch erneut über eine Sicherheitszone und Waffenruhe um das AKW Saporischschja. „Auch wenn wir noch nicht am Ziel sind und noch Arbeit vor uns liegt, bin ich zunehmend optimistisch, dass solch eine immens wichtige Zone in naher Zukunft vereinbart und umgesetzt wird“, so Grossi.