Vier Bootsflüchtlinge im Ärmelkanal ertrunken

Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die britische Regierung heute Mittag, nachdem in den frühen Morgenstunden ein Boot mit Flüchtlingen bzw. Migranten in dem Gewässer zwischen Frankreich und Großbritannien gekentert war.

Insgesamt 43 Menschen sollen Medienberichten zufolge lebend aus dem kalten Wasser gerettet worden sein. Nach Informationen von Sky News sollen bis zu 50 Personen an Bord des in Seenot geratenen Bootes gewesen sein. Auf Bildern, die Sky News veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern.

Kaum Überleben in kaltem Wasser

Die Küstenwache koordinierte gemeinsam mit Militär, Polizei und dem Grenzschutz eine Such- und Rettungsmission, bei der mindestens zwei Hubschrauber sowie britische und französische Rettungsboote im Einsatz waren.

Die Suche nach Vermissten werde sich den weiteren Tag über hinziehen, berichtete Sky News. Aufgrund der tiefen Temperaturen – in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade – werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.

Laut Sky News hat das Wasser im Ärmelkanal in Küstennähe aktuell eine Temperatur von zwölf Grad Celsius. Ohne entsprechende Ausrüstung ist ein Überleben darin nur wenige Stunden möglich. Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal rund 30 Menschen ums Leben gekommen.