Äthiopier klagen Meta wegen des Schürens von Gewalt im Krieg

Zwei Äthiopier haben eine Klage gegen Meta eingereicht, die dem Facebook-Konzern das Schüren von Hass und Gewalt während Äthiopiens Bürgerkrieg vorwirft. Der äthiopische Akademiker Abrham Meareg und Fisseha Tekle, ein Berater von Amnesty International, legten heute einen entsprechenden Verfassungsantrag beim Obersten Gerichtshof im Nachbarland Kenia vor.

In der Anklageschrift, die der dpa vorliegt, wird Facebook vorgeworfen, Hass und Gewalt zu verbreiten, um Werbegewinne zu erzielen. Meta habe versäumt, ausreichend Personal an seinem Standort in Kenia bereitzustellen, um Inhalte in afrikanischen Sprachen ordnungsgemäß zu moderieren, hieß es. Folglich hätten Facebook-Posts „Konflikte angefacht und Menschen getötet, (…) insbesondere während des Bürgerkriegs in Äthiopien, der etwa 500.000 Menschen das Leben gekostet hat“, sagten die Kläger in einer Mitteilung.

Das Dokument macht Facebook unter anderem für die Tötung von Abrham Mearegs Vater, der Opfer einer viralen Verleumdungskampagne geworden sei, verantwortlich. Abrhams Vater sei am 3. November 2021 vor seinem Haus niedergeschossen worden, nachdem auf Facebook mehrfach seine Tötung gefordert worden war. Sein Sohn habe Facebook demzufolge erfolglos gebeten, die Einträge zu löschen. Insgesamt habe Facebooks Algorithmus nach Angaben der Kläger nicht nur Äthiopiern, sondern einer halben Milliarde Menschen im östlichen und südlichen Afrika geschadet.