„Propagandaschriften“ in Kirchen und Klöstern beschlagnahmt

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat bei erneuten Razzien wegen möglicher Verbindungen zu Russland in orthodoxen Kirchen und Klöstern „Propagandaschriften“ gefunden. Bei den Durchsuchungen religiöser Stätten im ganzen Land habe er „russische Pässe, Propagandaliteratur und Passierscheine“ sichergestellt, die von den russischen Besatzungsbehörden ausgestellt worden seien, erklärte der SBU gestern. Mit den Maßnahmen wolle er verhindern, dass „Religionsgemeinschaften als Zentrum der ‚russischen Welt‘ missbraucht“ würden.

Zudem wolle er „die Bevölkerung vor Provokationen und terroristischen Handlungen schützen“. Der Inlandsgeheimdienst hatte zuvor „Spionageabwehrmaßnahmen“ in mehr als einem Dutzend religiöser Stätten in mehreren ukrainischen Regionen angekündigt, darunter Lwiw im Westen, Cherson im Süden und Schitomir im Nordwesten.

Anfang Dezember hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt, die Aktivitäten von religiösen Organisationen und Gruppen zu beschränken, die Verbindungen zu Russland haben. Dadurch sollten „subversive Aktivitäten des russischen Geheimdienstes im religiösen Bereich“ unterbunden werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf solle dem Parlament vorgelegt und von diesem verabschiedet werden.

Bereits Ende November hatte der SBU bei Razzien wegen möglicher Verbindungen zu Russland in mehreren orthodoxen Klöstern „prorussische Literatur“ und Bargeld beschlagnahmt sowie zahlreiche Menschen verhört.