Kein UNO-Botschafter für Taliban und Myanmar-Junta

Die in Afghanistan herrschenden Taliban dürfen sich weiterhin nicht durch einen eigenen Botschafter bei den Vereinten Nationen vertreten lassen. Der zuständige UNO-Beglaubigungsausschuss verschob eine Entscheidung in der Sache auf unbestimmte Zeit.

Daraus folgt, dass der bisherige Vertreter des Landes – noch eingesetzt von der inzwischen gestürzten demokratischen Regierung – formal im Amt bleibt.

Die militant-islamistischen Taliban hatten nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan im August 2021 bei den Vereinten Nationen beantragt, das Land auch offiziell auf der UNO-Bühne vertreten zu können. Diplomatenkreise in Manhattan hatten daraufhin durchblicken lassen, dass eine Voraussetzung einer solchen Anerkennung auf internationaler Bühne Zugeständnisse der Gruppe bei den Menschenrechten voraussetze. Die Lage hat sich inzwischen aber stark verschlechtert.

Eine Entscheidung zu einem ähnlichen Absetzungsgesuch des UNO-Botschafters von Myanmar wurde ebenfalls verschoben. Die Militärjunta in dem asiatischen Land hatte nach dem Putsch gegen die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi im vergangenen Jahr ebenfalls die Einsetzung eines eigenen diplomatischen Vertreters verlangt.

Botschafter Kyaw Moe Tun hatte sich in New York einen Namen damit gemacht, dass er die Demonstrantinnen und Demonstranten gegen das Militär offen unterstützte.