WKStA-Ermittlungen gegen Investor Pecik

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat die Einvernahme Thomas Schmid, ehemals ÖBAG-Chef und Generalsekretär im Finanzministerium, vor einiger Zeit vorläufig beendet.

Ein Aspekt der Untersuchungen war bisher wenig bekannt. Die WKStA führt den Investor Ronny Pecik als Beschuldigten. Ermittelt wird wegen Anfütterung beziehungsweise Vorteilszuwendung, wie Ö1 heute berichtete.

Anzüge und Luxusautos

Pecik, der seinen 20-prozentigen Anteil an der Telekom Austria nach Mexiko verkauft hatte, soll dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium Anzüge bezahlt und mehrmals einen Porsche Panamera geborgt haben. Peciks Anwalt Norbert Wess stellte die Sache gegenüber Ö1 anders dar. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ausgangspunkt für die Ermittlungen sind die sichergestellten Chats von Schmid. Ende 2015 unterhielten sich Schmid und Pecik über Anzüge und Luxusautos. Pecik habe ihm zehn Anzüge um jeweils 350 Euro bezahlt, sagte Schmid gegenüber der WKStA.

Dass das von der WKStA als mögliche Vorteilszuwendung mit einer Strafandrohung von bis zu drei Jahren Haft gewertet wird, liegt laut Ö1 an möglichen Zielen von Pecik. Der Investor wolle Chef einer privatisierten Telekom Austria werden, schrieb Schmid an einen Kollegen. In seiner Einvernahme sagte Schmid, dass Pecik TA-Aufsichtsratschef werden wollte.

Anwalt: Rechnungen an Schmid ausgestellt

„Faktum ist, dass die Rechnungen dafür natürlich an den Herrn Schmid ausgestellt worden sind. Und der Herr Schmid wird zu gegebener Zeit erklären müssen, warum er dann einfach nicht bereit war, das zu bezahlen“, sagte Peciks Anwalt Wess dazu.

Pecik sei ja – nominiert vom mexikanischen TA-Merheitseigentümer America Movil – schon stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender gewesen. Das Finanzministerium und Schmid hätten in Sachen TA weit mehr von Pecik gebraucht als umgekehrt.

„Aus Sicht des Herrn Pecik ist die Darstellung verkürzt, verzerrt und zum Teil auch nachweislich falsch“, so Wess weiter. Ob Pecik angeklagt wird, ist offen.