Kritik an Änderungen bei Käthe-Leichter-Staatspreis

Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert die Abschaffung des Käthe-Leichter-Staatspreises für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt.

Den Namen ohne Rücksprache mit der Jury einfach zu entfernen sei eine Herabwürdigung des Preises und seiner Preisträgerinnen, argumentierte AK-Präsidentin Renate Anderl heute in einer Aussendung. Der Kritik schlossen sich mehrere Jurymitglieder und der Österreichische Frauenring an. Das Ministerium weist sie zurück.

Ministerium: „Neu konzipiert“

Aus dem zuständigen Ministerium von Susanne Raab (ÖVP) hieß es in einer Stellungnahme, dass der Frauenpreis „neu konzipiert, erweitert und aufgewertet“ wurde. Dass er abgeschafft wird, sei falsch. Der Käthe-Leichter-Preis werde mit eben diesem Namen weiter bestehen und am Montag im Rahmen des Frauenpreises in drei Kategorien verliehen, hieß es.

„Käthe Leichter hat nicht nur das Frauenreferat in der Arbeiterkammer Wien gegründet, sie war auch eine Pionierin der Frauenforschung“, hatte Anderl zuvor argumentiert. Die AK-Präsidentin forderte Raab auf, von der Streichung des Namens abzusehen.

Irritiert zeigten sich auch Jurymitglieder wie Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender der TU Wien, Gabriella Hauch, Universitätsprofessorin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien und Pia Lichtblau, Jurymitglied des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Auch Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, sprach sich für die Beibehaltung des Preises aus.