D: EU-Kommission genehmigt Uniper-Übernahme durch Staat

Deutschland darf das krisengeplagte Energieunternehmen Uniper nach einer Entscheidung der EU-Kommission weitgehend verstaatlichen. Es gebe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen diesen Schritt, teilte die Brüssler Behörde heute mit. Den Maßnahmen für die Rettung des Unternehmens müssen noch die Uniper-Aktionäre am Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen.

Derzeit geht man davon aus, dass die Rettung den Staat mehr als 30 Mrd. Euro kosten wird. Das Paket sieht unter anderem eine Kapitalerhöhung über acht Mrd. Euro vor sowie den Erwerb der Uniper-Anteile von Fortum vor.

Zentral für Versorgung

Uniper ist wegen des russischen Gaslieferstopps in Schieflage geraten, da sich die Gaspreise vervielfacht haben. Das aus Russland fehlende Gas muss das Unternehmen teuer auf dem Gasmarkt kaufen, um eigene Lieferverträge zu noch günstigeren Konditionen zu erfüllen, was zu Liquiditätsproblemen führt.

Der Gasgroßhändler mit einer starken Abhängigkeit von Russland ist Lieferant für mehr als 100 Stadtwerke und große Unternehmen und spielt damit eine zentrale Rolle für die Erdgasversorgung von Deutschland. Eine Insolvenz von Uniper hätte wohl einen Dominoeffekt ausgelöst, der zahlreiche Uniper-Kunden und Kundinnen ebenfalls in große Schwierigkeiten gebracht hätte.