Amnesty: Äthiopische Migranten in Saudi-Arabien misshandelt

Saudi-Arabien hat Amnesty International zufolge seit 2017 Hunderttausende Menschen aus Äthiopien ohne gültige Aufenthaltsdokumente unter „unmenschlichen und grausamen Bedingungen“ inhaftiert und sie dann abgeschoben. Menschen, die etwa gegen die Haftbedingungen protestiert haben, sollen gefoltert worden sein.

Mindestens zehn Betroffene seien seit vergangenem Jahr in Haft gestorben, teilte die Organisation heute mit. Derzeit sind den Angaben nach noch immer 30.000 Migranten in dem Land inhaftiert.

Kinder, Frauen und Männer würden die Menschenrechte entzogen, weil sie keine legalen Dokumente besäßen, kritisierte Amnesty. In Saudi-Arabien leben Schätzungen der Organisation zufolge rund zehn Millionen Arbeitsmigranten. Seit 2017 geht der Golfstaat demzufolge härter gegen undokumentierte Gastarbeiter vor. Saudi-Arabien prüfe dabei auch nicht, ob Menschen in ihrer Heimat potenziell gefährdet seien.

Elende Haftbedingungen

Amnesty berichtete unter Berufung auf ehemalige Häftlinge von Folter und Schlägen etwa mit Metallstöcken. Die Menschen seien außerdem nicht ausreichend mit Wasser und Nahrung versorgt worden. Die Haftanstalten in dem schwerreichen Königreich sollen demzufolge außerdem überbelegt und unhygienisch sein. Menschen hätten etwa abwechselnd auf dem Boden schlafen müssen. Selbst Kranke, Kinder und Schwangere sei kein Zugang zu medizinischer Versorgung gewährt worden.

Auch andere Golfstaaten, darunter der WM-Gastgeber Katar, stehen wegen ihres Umgangs mit Gastarbeitern immer wieder unter Kritik.