Kiew meldet Fortschritt bei Reparatur von Stromnetz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von Fortschritten bei der Wiederherstellung der Stromversorgung nach den jüngsten russischen Angriffen berichtet. Innerhalb von 24 Stunden sei die Versorgung für sechs Millionen Menschen wieder hergestellt worden, sagte Selenskyj gestern Abend. „Die Reparaturarbeiten werden ohne Pausen fortgesetzt nach den gestrigen Attacken der Terroristen.“

Russland vermeldete indes eigene Angriffe im Gebiet Donezk. Es seien dabei Gegenattacken der ukrainischen Armee abgewehrt und im Ergebnis vorteilhafte Positionen eingenommen worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow heute in Moskau. Dagegen teilte das ukrainische Militär mit, dass Durchbrüche der Russen an der Verteidigungslinie verhindert worden seien.

Berichte über getötete Zivilisten

Sowohl die Ukraine als auch Russland berichteten von jeweils durch die Gegenseite getöteten Zivilisten. In dem von Russland besetzten Dorf Schtschastia in der Ostukraine sind nach russischen Angaben drei Menschen durch ukrainischen Raketenbeschuss getötet worden. Fünf weitere Menschen seien verletzt, vier Häuser zerstört worden.

Russland setzt Angriffe fort

Wieder herrschte heute Luftschutzalarm in der Ukraine, wieder saßen die Menschen in Kellern – und die Angriffe Russlands gehen unvermindert weiter.

Bei russischem Beschuss der südukrainischen Stadt Cherson wurde Behördenangaben zufolge ein Mann getötet. Der 36-Jährige sei in seinem Auto ums Leben gekommen, als russische Truppen den westlichen Teil der Stadt mit Artillerie und Raketen angegriffen hätten, teilte Regionalgouverneur Jaroslaw Janukowitsch auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem sei eine 70-jährige Frau verletzt worden.

Im ganzen Land schrillten die Sirenen, wie Behördenvertreter mitteilen. Die Militärverwaltung in Kiew rief die Bevölkerung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, Schutzräume aufzusuchen. Erst zu Beginn des Wochenendes hatte das russische Militär erneut massiv die zivile Infrastruktur in der Ukraine angegriffen und damit großflächig die Strom- und Wasserversorgung lahmgelegt. Dabei feuerte Russland mehr als 70 Raketen ab. Es war eine der schwersten Angriffswellen seit Beginn der Invasion am 24. Februar.