Mehr als 160 Geflüchtete aus Ärmelkanal gerettet

Französische Einsatzkräfte haben am Freitag bei eisigen Temperaturen mehr als 160 geflüchtete Menschen im Ärmelkanal aus Seenot gerettet. Die Geborgenen wurden auf das französische Festland gebracht und dort versorgt, wie Behörden und Armee gestern mitteilten. Allein rund 50 Menschen auf einem in Havarie geratenen Boot wurden von einem französischen Marineschiff aufgenommen und in den Hafen von Calais gebracht.

Ein anderes französisches Marineschiff brachte 31 in Seenot geratene Migranten in den Hafen von Boulogne. Bei zwei anderen Einsätzen der Küstenwache und der französischen Seenotrettungsorganisation (SNSM) wurden insgesamt 85 Menschen gerettet.

Erst am Mittwoch waren beim Kentern eines Bootes mit Geflüchteten im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

Großbritannien will Gesetze verschärfen

Seit Anfang des Jahres sind fast 45.000 Menschen nach der gefährlichen Überfahrt in kleinen Booten von Frankreich nach England gelangt – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als es knapp 30.000 waren.

Die britische Regierung will neue Gesetze verabschieden lassen, um die Menschen von der heimlichen Überfahrt über den Ärmelkanal abzuhalten. Die geplanten Maßnahmen sehen unter anderem vor, dass Menschen, die auf diese Weise nach Großbritannien gelangen, dort keinen Aslyantrag stellen können.