Brasilianische Schriftstellerin Nelida Pinon gestorben

Die brasilianische Schriftstellerin Nelida Pinon ist tot. Pinon starb im Alter von 85 Jahren in Lissabon, wie die brasilianische Zeitung „Folha de S. Paulo“ unter Berufung auf den Verlag Record, der Pinons Bücher herausgibt, und weitere Medien gestern (Ortszeit) übereinstimmend berichteten. Die Todesursache wurde nicht bekannt.

Brasilianische Schriftstellerin Nelida Pinon
APA/AFP/Mauro Pimentel

„Nelida war eine der größten Vertreterinnen der brasilianischen Literatur“, hieß es in einer Mitteilung der Academia Brasileira de Letras (ABL) in Rio. Pinon war die erste Frau in 100 Jahren, die der ABL vorgestanden hatte.

Pinon wurde als Nachfahrin von Einwanderern aus Galicien 1937 in Rio de Janeiro geboren und studierte Journalismus an der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio. Sie veröffentlichte mehr als 20 Bücher, die in viele verschiedene Sprachen übersetzt wurden.

Mehrfach ausgezeichnet

Für ihr Werk, in dem sie auch über Themen im Zusammenhang mit Galicien, Spanien und Brasilien reflektierte, wurde Pinon unter anderem 2005 mit dem höchsten brasilianischen Literaturpreis Jabuti, dem Juan Rulfo-Preis (1995), einem der angesehensten Literaturpreise Lateinamerikas und der Karibik, sowie dem Prinz-von-Asturien-Preis (2005) ausgezeichnet.

Zu Spanien hatte sie stets eine besondere Verbindung. Ihre Bibliothek mit Tausenden Büchern vermachte Pinon erst vor einigen Monaten dem spanischen Kulturinstitut Instituto Cervantes in Rio de Janeiro. Sie hatte auch die spanische Staatsangehörigkeit verliehen bekommen.