Artenschutzkonferenz: WWF lobt Entwurf für Abkommen

Die Naturschutzorganisation WWF hat den Entwurf für ein neues Abkommen zur Biodiversität bei der Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal gelobt. Der Text habe zwar noch „große Lücken“, aber „gemessen an den schwierigen Verhandlungen“ der vergangenen Wochen sei es „ein überraschend vielversprechender Zwischenstand“, hieß es vom WWF Deutschland.

In den kommenden, entscheidenden Stunden dürfe das Ambitionsniveau auf keinen Fall sinken. Die Verhandlungsstaaten müssten die wenige verbleibende Zeit nutzen, um aus diesem vielversprechenden Entwurf einen „Montreal-Moment“ für die Natur zu machen.

Greenpeace kritisierte den Entwurf dagegen als „schwach“ und als „Farce“, eine Delegation von jugendlichen Teilnehmern und Teilnehmerinnen bemängelte zunächst den „fehlenden Ehrgeiz“ des Dokuments. Man fordere Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und die EU-Minister- und -Ministerinnen auf, die letzten Stunden der Konferenz zu nutzen, um das Ruder noch herumzureißen, so Greenpeace.

Nach tagelangem Ringen geht die Weltnaturkonferenz heute in den offiziell letzten Tag der Verhandlungen. Gestern legte der chinesische Konferenzvorsitz einen Kompromissvorschlag zu einem Abkommen vor, dem allerdings noch alle 196 Unterzeichnerstaaten der Biodiversitätskonvention von 1993 zustimmen müssen.