Sberbank Europe abgewickelt, Konzession zurückgelegt

Die Abwicklung der Liquidation der Sberbank Europe AG, der Tochter der russischen Bankengruppe Sberbank mit Sitz in Wien, ist abgeschlossen. Die Bank hat alle ihre Bankgeschäfte abgewickelt und ihre Bankkonzession zurückgelegt.

Die Konzession sei mit 15. Dezember rechtswirksam erloschen, teilte die Finanzmarktaufsicht (FMA) heute mit. Der im März bestellte Regierungskommissär Gerd Konezny wurde abberufen.

„Durch das entschlossene Handeln der österreichischen Bankenaufsicht und die reibungslose Zusammenarbeit der europäischen Institutionen konnte damit der bisher komplexeste Fall der Abwicklung einer Bank in der Europäischen Union erfolgreich abgeschlossen werden“, so die beiden Vorstände der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, laut Aussendung. Es sei gelungen, die Bank „ohne Erschütterung der Finanzmarktstabilität und unter weitestmöglichem Schutz der Kunden geordnet aus dem Markt zu nehmen“.

Sparer und Anleger entschädigt

Das Einlagensicherungssystem habe sich bewährt, Sparer und Anleger seien rasch entschädigt worden. Insgesamt hat die österreichische Einlagensicherung (ESA) mehr als 900 Mio. Euro an ehemalige Kundinnen und Kunden der Sberbank Europe ausgezahlt.

Dabei waren vor allem Deutsche zum Zug gekommen, 34.800 Privatkundinnen und -kunden in Deutschland hatten ihr Geld bei der Onlinetochter Sberbank Direct liegen. Für die Sicherung der Guthaben spielt die Staatsbürgerschaft keine Rolle. In Österreich waren nur rund 120 Kunden und Kundinnen betroffen. Das Geld inklusive Zinsen ist inzwischen wieder an die ESA zurückgeflossen.