Verleumdungsklage: Amber Heard gibt auf

Die US-Schauspielerin Amber Heard hat auch weiterhin vor Gericht kein Glück. Wie sie heute auf Instagram schrieb, will sie im Rechtsstreit gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp aufgeben. Sie habe eine Einigung erzielt und verzichte auf einen Berufungsprozess. Sie habe die „sehr schwierige Entscheidung“ getroffen, das Verfahren beizulegen, so Heard. Sie habe „das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem verloren“ und habe nicht die Kraft für einen weiteren Prozess, erklärte die 36-Jährige zur Begründung. Um ein Zugeständnis handle es sich nicht.

Depp und Heard hatten einander heuer einen Rosenkrieg vor laufenden Kameras geliefert. Im Kern einer von Depp eingereichten Zivilklage ging es um einen 2018 von der „Washington Post“ veröffentlichten Kommentar, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt beschrieb. Depp sah sich als Opfer von Falschaussagen gebrandmarkt und klagte wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz. Heard hielt mit einer 100-Millionen-Dollar-Forderung dagegen. Sie machte geltend, Depps früherer Anwalt Adam Waldman habe mit einer Schmutzkampagne ihrem Ansehen geschadet.

Öffentlicher Scheidungskrieg

Nach einem sechswöchigen Verleumdungsprozess, in dem sich die früheren Eheleute häusliche Gewalt vorgeworfen hatten, stellte sich die Jury Anfang Juni größtenteils auf die Seite Depps, gab aber auch Heard in einigen Punkten recht. Damals lautete die Entscheidung der Geschworenen im live im Fernsehen übertragenen Prozess, dass Depp zwei Millionen Dollar Schadenersatz an Heard zahlen müsse. Heard müsse ihrem Ex-Mann wegen Verleumdung über zehn Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.

Depp ging gegen das Urteil gegen ihn in Berufung. Die Entscheidung sei fehlerhaft gewesen, machten die Anwälte geltend. Auch Heard stemmte sich anfangs gegen ihren Schuldspruch. Im Juli war sie bereits mit einem Antrag auf eine Aufhebung des Urteils gescheitert.