Sibirische Stadt ließ Soldaten aus Eis installieren

In der ostsibirischen Stadt Tschita haben die Behörden rund ein Dutzend Skulpturen aus Eis installiert, die russische Soldaten darstellen. Die Skulpturen wurden im Zentrum der Stadt mit rund 350.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aufgestellt, wie die BBC und die Nachrichtenagentur Reuters berichten. Auf den Bildern zu erkennen sind Soldaten mit moderner Kampfausrüstung, auch Kalaschnikows sind Teil der Skulptur. Tschita liegt 4.830 km östlich von Moskau.

Die Eissoldaten, die unmissverständlich auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine anspielen, stehen in der Nähe des Herzstücks der anstehenden Neujahrsfeierlichkeiten in Tschita – einer hoch aufragenden geschmückten Tanne und einer Reihe riesiger Eisrutschen, deren Installation gerade noch läuft.

Geteiltes Echo

Reporter von BBC und Reuters stießen bei Gesprächen mit Anrainern über die Skulpturen auf ein geteiltes Echo. „Wir kämpfen in einem Krieg, also ist es legitim, solche Eissoldaten hier zu haben“, wird etwa eine Frau von der BBC zitiert. Andere sind ob der Optik weniger angetan: „Es ist eine ungewöhnliche Art, das neue Jahr zu feiern (…), aber es ist wohl ein Zeichen der Zeit“, hieß es von einer Passantin.

Ein Mann berichtet Reuters, dass die Brüder seiner Frau eingezogen worden seien. „Es wäre mir lieber, wir würden versuchen, unsere Probleme nicht durch Krieg zu lösen“, fügte er hinzu. „Es gibt immer eine Chance auf einen Kompromiss. Es gibt nichts Schlimmeres als Krieg.“