Gemeinsame Gaseinkäufe: Erste Verträge noch vor Sommer

Die ersten Verträge für gemeinsame EU-Gaseinkäufe sollen noch vor dem Sommer 2023 abgeschlossen werden. „Unsere Vorbereitungen für den nächsten Winter beginnen heute“, sagte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic heute in Brüssel. „Wir beabsichtigen, unseren ersten gemeinsamen Einkauf, inklusive langfristige Verträge mit Gaslieferanten, noch vor dem nächsten Sommer abzuschließen.“

Gestern hatten die Energieministerinnen und -minister der EU-Staaten beschlossen, die Nachfrage von Gas zumindest teilweise zu bündeln, und so den Preis zu drücken. „Durch Entschlossenheit und Kooperation können wir dieses neue Werkzeug nutzen, um uns im nächsten Winter vor Gasknappheit und hohen Preisen zu schützen“, sagte Sefcovic nach einem Treffen mit Vertretern von mehr als 30 Gasunternehmen. Diese hätten sich konstruktiv gezeigt, sagte Sefcovic.

Der nächste Schritt ist ihm zufolge, im Jänner einen Anbieter auszuwählen, der eine Plattform aufsetzen soll, über die Unternehmen ihren Bedarf anmelden könnten. Von Frühling an soll dort der gebündelte Bedarf veröffentlicht werden, sodass Gaslieferanten dafür bieten können. Dann können die Verträge ausgehandelt werden.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und stark gestiegener Energiepreise hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die Gasspeicher im nächsten Jahr koordiniert zu füllen. Die geballte Marktmacht der EU soll für niedrigere Preise sorgen. Außerdem soll vermieden werden, dass sich die EU-Staaten wie in diesem Jahr gegenseitig überbieten.