US-Kreise: Uneinigkeit in Russland über neue Offensive

In Russland gehen nach US-Angaben die Meinungen über eine etwaige erneute Offensive in der Ukraine auseinander. „Sicher gibt es einige, die meiner Meinung nach Offensiven in der Ukraine vorantreiben wollen“, sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums. „Andere wiederum haben ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit Russlands, das tatsächlich umzusetzen.“ Die USA hätten Hinweise auf einen „signifikanten Mangel“ an Munition in Teilen der russischen Armee.

Das sei ein zunehmendes Problem für die Regierung in Moskau. Nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten versucht Russlands Präsident Wladimir Putin, die Verantwortung für die verlustreiche Invasion bereits von sich abzuwälzen. In einer Videoansprache in der Nacht auf heute hatte Putin eingeräumt, die Lage in den Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja sei schwierig.

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bat Chinas Präsident Xi Jinping indes, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um den Ukraine-Krieg zu stoppen. Im Mittelpunkt des 60-minütigen Gesprächs hätten neben den bilateralen Beziehungen und der aktuellen CoV-Lage in China der russische Angriffskrieg in der Ukraine gestanden, sagte eine Sprecherin.

Steinmeier habe die Entschlossenheit Deutschlands bekräftigt, die Ukraine weiter zu unterstützen. Europa werde vor russischen Drohungen nicht zurückweichen. Der Zusammenhalt Europas sei durch die russische Aggression gestärkt worden. Anlass des Telefonats war das 50. Jubiläum der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China.