Korruption: Gewerkschafter gesteht „Geldspende“ ein

Der bei den Ermittlungen zum Korruptionsskandal im EU-Parlament ins Visier geratene italienische Gewerkschaftsfunktionär Luca Visentini hat den Erhalt einer „Geldspende“ von der Nichtregierungsorganisation (NGO) eines im Skandal Beschuldigten eingestanden. Er habe die Summe in Höhe von „weniger als 50.000 Euro“ aufgrund der „Qualität des Spenders und dessen gemeinnützigen Charakters“ angenommen, erklärte Visentini gestern.

Die Summe sei ihm von der NGO Fight Impunity („Bekämpft Straffreiheit“) des im Zentrum des Korruptionsskandals stehenden ehemaligen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri übergeben worden.

Visentini bestreitet Fehlverhalten

Visentini, der nach eigenen Angaben sein Amt als Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB) derzeit ruhen lässt, bestritt jedoch illegales Verhalten. Er sei im Gegenzug für das erhaltene Geld „um nichts gebeten worden“ und habe selbst „um nichts gebeten“.

Der Korruptionsskandal, der das EU-Parlament seit über einer Woche erschüttert, dreht sich um den Verdacht, dass der Golfstaat Katar mit Geldzuwendungen versucht hat, Einfluss auf Entscheidungen der Volksvertretung zu nehmen.

Berichte über Kaili-Teilgeständnis

Die wegen schwerer Korruptionsvorwürfe als Vizepräsidentin des EU-Parlaments abgesetzte griechische Politikerin Eva Kaili legte indes Medienberichten zufolge ein Teilgeständnis ab. Sie habe von den Aktivitäten des in der Causa immer wieder als Drahtzieher verdächtigten Panzeri und auch von den Geldkoffern in ihrer Wohnung gewusst, habe Kaili nach Angaben der italienischen „La Repubblica“ und Belgiens „Le Soir“ bei einer Anhörung gesagt.

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