Russische Kräfte fassen Fuß in umkämpfter Stadt Bachmut

Russische Kräfte sind nach britischer Einschätzung in die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut in der Ostukraine eingedrungen. „Die russische Infanterie hat jetzt wahrscheinlich in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß gefasst und ist zeitweise in die Wohnviertel der Stadt vorgedrungen (…) Straßenkämpfe dauern an“, teilte das Verteidigungsministerium in London heute mit.

Bei den russischen Truppen in Bachmut handle es sich demnach um reguläres Militär sowie um Söldner der Gruppe Wagner. Um Bachmut im Gebiet Donezk wird bereits seit Juni gekämpft. Bisher verlief die Frontlinie östlich der Stadt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag überraschend Bachmut besucht und unter Soldaten Orden und Geschenke verteilt.

Nördlich von Bachmut hätten russische Truppen versucht, bei Kupjansk bessere Stellungen zu erreichen, hieß es im Bericht des ukrainischen Generalstabs von Dienstagabend. Dort habe die russische Armee „ihr ganzes Spektrum“ der Artillerie gegen mindestens 15 Siedlungen eingesetzt. Die Angaben aus Kiew ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Truppenverlegung an Belarus-Grenze

Das russische Militär hat ukrainischen Medienberichten zufolge erneut mit der Verlegung stärkerer Truppenverbände an die Grenze von Belarus zur Ukraine begonnen. Neben Panzern, Schützenpanzern und Transportern sei auch diverses militärisches Gerät in die Nähe der Grenze gebracht worden, berichteten die „Ukrajinska Prawda“ und die Agentur Unian unter Berufung auf das belarussische Hacker-Kollektiv Hajun Project. Belarus schränkte heute den Zugang der Bevölkerung zu Teilen der südöstlichen Region Gomel, die an die Ukraine und Russland grenzt, ein.