WHO-Chef „sehr besorgt“ über Lage in China

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich „sehr besorgt“ über die verschärfte Coronavirus-Infektionslage in China gezeigt. Es gebe aus der Volksrepublik zunehmende Berichte über schwere Krankheitsverläufe nach Ansteckung mit dem Coronavirus, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute. Er sagte, seine Organisation unterstütze China dabei, seine Anstrengungen auf die Impfung der am stärksten durch das Virus gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu konzentrieren.

China hatte in diesem Monat nach landesweiten Protesten überraschend das Ende seiner umstrittenen Null-Covid-Politik eingeläutet, seither gehen die Infektionszahlen in die Höhe. Wegen des Endes der Testpflicht ist es nach Behördenangaben aber inzwischen unmöglich, die Zahl der Coronavirus-Fälle abzuschätzen.

Zuletzt hatten die Krematorien des Landes einen starken Anstieg der Sterbezahlen gemeldet, ohne dass ein offizieller Zusammenhang mit dem Coronavirus nachgewiesen werden konnte. Gestern gaben die chinesischen Behörden eine Änderung der Kriterien zur Erfassung von CoV-Toten bekannt. Demnach wird nur noch als CoV-Toter oder -Tote gezählt, wer direkt an durch das Virus verursachtem Atemversagen gestorben ist.