Japan wirbt mit Anime für unbeliebten Personalausweis

Der japanische Staat setzt auf Anime, um mehr Menschen zur Ausstellung eines Personalausweises zu bewegen, wie nun bekanntwurde. „My Number“ – so heißt in Japan der Personalausweis.

Die mit einem elektronischen Chip versehene Karte hat eine individualisierte zwölfstellige Steuer- und Sozialversicherungsnummer und enthält Daten wie Namen, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht und ein Foto.

Das 2016 eingeführte Nummernsystem soll die öffentliche Verwaltung effizienter machen, doch die Karte ist nicht sehr beliebt. Mitte dieses Monats besaßen erst knapp 64 Prozent der Berechtigten den Ausweis. Bis kommenden März hoffte der Staat eigentlich auf 100 Prozent. Doch gerade jüngere Menschen zögern und fragen sich, ob es sicher ist, persönliche Informationen an einem Ort zu speichern.

Einminütige Clips

Um sie zu überzeugen, wirbt die Regierung unter anderem mit YouTubern und nun auch mit der auf dem gleichnamigen Manga von Tatsuya Endo basierenden und sehr beliebten Anime-Serie „Spy x Family“ für den Personalausweis.

Auf YouTube zeigt die zuständige Digitalbehörde neuerdings einminütige Clips mit Helden der Serie, die von einem Spion und seiner ungewöhnlichen Familie handelt und in Japan ein kommerzieller Erfolg ist.

Die kurzen Videos sollen dazu dienen, das Antragsverfahren und die Sicherheitsmaßnahmen für die „My Number“-Karte zu erläutern, wie die Zeitung „Mainichi Shimbun“ meldete. Lange hinkte das Hightech-Land Japan bei der Digitalisierung anderen Ländern hinterher, treibt sie jetzt aber voran.