Kailis Anwalt bekräftigt Unschuld seiner Mandantin

Der Anwalt der unter Korruptionsverdacht stehenden Ex-Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, hat die Unschuld seiner Mandantin bekräftigt.

„Eva Kaili ist unschuldig“, sagte ihr griechischer Rechtsbeistand Michalis Dimitrakopoulos heute nach einer Anhörung beim Haftrichter in Brüssel. Die Entscheidung darüber, ob die 44-jährige Griechin im Gefängnis bleibt, sollte noch heute getroffen werden.

Fußfessel beantragt

Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, beantragten Kailis Anwälte, die Politikerin mit der Auflage einer Fußfessel freizulassen. Schon am Vortag hatte Dimitrakopoulos gesagt, bei Kaili bestehe weder Fluchtgefahr, noch sei es ihr möglich, Beweise zu vernichten.

Ein weiteres Argument sei, dass die zwei Jahre alte Tochter Kailis nun faktisch Waise sei, weil beide Eltern inhaftiert seien. Das Kind soll sich laut griechischen Medienberichten bei seinem Großvater, dem Vater der Verdächtigen, befinden.

Versuchte Einflussnahme Katars und Marokkos?

Wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland ermittelt die belgische Justiz im Umfeld des EU-Parlaments. Im Raum steht, dass das Golfemirat Katar mit Geld- und Sachgeschenken versucht haben soll, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Berichten zufolge soll das auch Marokko versucht haben.

Kaili und drei weitere Verdächtige – darunter ihr Lebenspartner – kamen deshalb am 11. Dezember in Untersuchungshaft. Ihnen werden die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption zur Last gelegt.