London: Vergrößerung russischer Armee schwierig

Pläne zur Vergrößerung der russischen Armee dürften laut britischen Militärexperten eine große Herausforderung darstellen. Das geht aus dem Geheimdienstupdate des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg heute hervor. Die Pläne, die Präsident Wladimir Putin vorgelegt wurden, sehen demzufolge vor, die Armee um 30 Prozent auf 1,5 Mio. Soldaten zu vergrößern. Dem israelischen Mossad zufolge will der Iran fortschrittliche Waffentypen an Russland liefern.

„Es bleibt unklar, wie Russland die Rekruten finden wird, um eine solche Vergrößerung zu erreichen in einer Zeit, wenn seine Streitkräfte unter nie da gewesenem Druck sind in der Ukraine“, so die Mitteilung der Briten.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Mossad: Operation sollte geheim gehalten werden

Dem Direktor des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, zufolge bereitet sich der Iran darauf vor, die Lieferungen fortschrittlicher Waffentypen nach Russland auszuweiten. Das berichtete laut Ukrinform die russischsprachige israelische Tageszeitung „Vesty“ (Onlineausgabe). „Teheran hat weitreichende Pläne, die Lieferungen fortschrittlicher Waffensysteme nach Russland auszuweiten“, so Barnea. Gleichzeitig werde versucht, diese Operation geheimzuhalten.

„Wir warnen über verschiedene Kanäle vor den Absichten des Iran, sein Atomprogramm und die Urananreicherung auszuweiten, sowie vor der Absicht des iranischen Regimes, die Angriffe auf israelfreundliche muslimische Nationen in der Region zu intensivieren“, fügte der Chef des Mossad hinzu.

Gestern telefonierten der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Putin. Der israelische Regierungschef äußerte sich dabei besorgt über die Stärkung der Beziehungen zwischen Russland und dem Iran, auch in syrischer Richtung, berichtete Ukrinform.

Kreml: Fortschritte bei „Entmilitarisierung“ der Ukraine

Der Kreml sieht nach eigenen Angaben trotz westlicher Waffenlieferungen Fortschritte bei der „Entmilitarisierung“ der von Russland vor zehn Monaten überfallenen Ukraine. „Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der Beschuss des von Russland kontrollierten AKW Saporischschja soll unterdessen „fast aufgehört“ haben.