FBI-„Most Wanted“: Spanische Polizei nahm Flüchtigen fest

Die spanische Polizei hat mit Michael Pratt einen der zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI („U.S. FBI’s Ten Most Wanted fugitives“) festgenommen. Das teilte die Behörde gestern mit. Pratt hatte sich mit einer falschen Identität in einem Hotel in Madrid aufgehalten. Die US-Bundespolizei FBI berichtete ebenfalls über den Fahndungserfolg.

Pratt ist seit 2019 auf der Flucht und wurde Anfang des Jahres auf die Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI gesetzt. Dem neuseeländischen Staatsbürger wird in den USA vorgeworfen, zwischen 2012 und 2019 Kinderpornografie produziert, junge Frauen und Mädchen sexuell ausgebeutet und genötigt zu haben. Dabei soll er mehr als 17 Millionen Dollar (16 Mio. Euro) verdient haben.

„Die Festnahme von Michael Pratt ist ein Beispiel dafür, wie das FBI über die Grenzen der USA hinaus für Gerechtigkeit sorgt – man kann fliehen, aber man kann sich nicht verstecken“, hieß es vonseiten des FBI. Die Behörde dankte den spanischen Ermittlerinnen und Ermittlern.

Bisher wurden nur 57 Personen der FBI-Liste außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der US-Bundespolizei festgenommen, nun zum ersten Mal in Spanien.

Die berühmte Fahndungsliste wurde 1950 unter dem damaligen FBI-Direktor J. Edgar Hoover veröffentlicht. Seither standen Hunderte Personen drauf, nur wenige davon waren Frauen. Der weltweit wahrscheinlich bekannteste Kriminelle, der je auf dieser Liste stand, war der vor fast zwölf Jahren getötete Osama bin Laden.