Maxi Jazz beim Singen
Reuters/Benoit Tessier
1957–2022

Faithless-Sänger Maxi Jazz ist tot

Mit Hits wie „God Is a DJ“ und „Insomnia“ hat die britische Band Faithless weltweit die Charts erobert. Die Stimme von Maxwell Alexander Fraser, besser bekannt als Maxi Jazz, trug zum markanten Sound der Band bei, die in den 90er Jahren nicht nur britische Clubs füllte. Nun ist Maxi Jazz tot, wie die Band am Samstag mitteilte, der Musiker wurde 65 Jahre alt.

„I can’t get no sleep“ („Ich bekomme keinen Schlaf“) ist die vielleicht bekannteste Zeile der Faithless-Diskografie – und das anschließende Techno-Sample ist fixer Bestandteil der Musikgeschichte der 90er Jahre. Der Song „Insomnia“ aus dem Jahr 1995 etablierte das britische Trio erst im eigenen Land, im Jahr darauf auch international. Das Electronic- und Dance-Magazin Mixmag kürte den Song vor einigen Jahren zum fünftbesten Dance-Track aller Zeiten.

Der Song, der in vielen europäischen Ländern die Dance-Charts anführte und in der Ö3-Hitparade auf Platz fünf kletterte, begleitete Jazz seine ganze Karriere hindurch. In einem Interview im Jahr 2020 sagte er: „Wenn ich ein Pfund für jedes Mal bekäme, wenn jemand sagt: ‚I can’t get no sleep‘, würde ich auf einer Raumstation leben.“

„Gab unserer Musik die richtige Bedeutung“

Die Band teilte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass Jazz friedlich im Schlaf gestorben sei. Eine Todesursache wurde nicht genannt. „Wir sind untröstlich darüber, dass Maxi Jazz vergangene Nacht friedlich in seinem Haus in Südlondon gestorben ist“, schrieben seine Bandkollegen am Heiligen Abend auf den offiziellen Accounts der Gruppe in sozialen Netzwerken. „Er gab unserer Musik die richtige Bedeutung und Botschaft“, so die Bandpartner Rollo Armstrong und Sister Bliss.

„Es war eine Ehre und ein wahres Vergnügen, mit ihm zu arbeiten. Er war ein brillanter Texter, DJ, Buddhist, eine großartige Bühnenpräsenz, Autoliebhaber, ein endloser Redner, ein wunderbarer Mensch, ein moralischer Kompass und ein Genie. Ruhe in Frieden, liebster Max“, so die Musiker in ihrer Botschaft in sozialen Netzwerken.

Band 1995 gegründet

Jazz wurde 1957 in Brixton in Südlondon geboren. Im Jahr 1995 gründete er Faithless. Das erste Album, „Reverence“, wurde 1996 veröffentlicht, und die Singles „Insomnia“ und „Salva Mea“ verkauften sich in Großbritannien jeweils mehr als eine Million Mal. Ihr zweites Studioalbum „Sunday 8PM“, das 1998 veröffentlicht wurde, enthielt den Welthit „God Is a DJ“ und festigte die Stellung der Gruppe als „wichtige musikalische Kraft“, wie der „Guardian“ schrieb.

Die BBC schrieb, Faithless waren „Pioniere der Stadion-Dance-Musik“. Sie waren Headliner bei einigen der größten Festivals der Welt, darunter in Glastonbury in Großbritannien, wo sie 2002 auftraten. Bei den Brit Awards wurden sie 1999 und 2002 als „Best UK Dance Act“ nominiert.

Die Band löste sich 2011 auf, kehrte aber fast ein Jahrzehnt später zurück, um ein neues Studioalbum zu veröffentlichen. Allerdings war Jazz nicht mehr dabei – er hatte eine neue Band gegründet: Maxi Jazz & The E-Type Boys. Sie markierte einen neuen Sound für Jazz, der 2013 begann, dafür Material zu schreiben. Jazz veröffentlichte auch Musik mit der Gruppe Soul Food Cafe.

„Er war der freundlichste Mensch“

„Er war der freundlichste Mensch mit einer solchen Aura. Seine Worte und Auftritte haben so viele von uns berührt“, schrieb der britische DJ MistaJam über Jazz auf Twitter. Die britische Band UB40, die mit Faithless tourte, schrieb: „Ein liebenswerter Kerl, der wieder einmal viel zu früh von uns gegangen ist, aber endlich kannst du, Maxi, ein wenig Schlaf bekommen.“