Polaschek will „Verheizen“ von Junglehrkräften verhindern

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek will den Berufseinstieg für Junglehrer und Junglehrerinnen verbessern. Aus der Praxis kamen zuletzt Warnungen, diese Gruppe werde durch zu hohe Unterrichtsverpflichtung und zu wenig Unterstützung im ersten Berufsjahr „verheizt“.

Polaschek will nun im Zuge der angekündigten Reform der Lehrkraftausbildung auch die Induktionsphase, bei der die Junglehrkräfte ein Jahr lang von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen eingeführt werden, umgestalten, sagte er im Gespräch mit der APA.

Bei der Einführung der neuen Lehrkraftausbildung 2015 sei man noch davon ausgegangen, dass Junglehrkräfte in der Induktionsphase zwei bis vier Unterrichtsstunden pro Woche halten werden. Der aktuelle Lehrkraftmangel sei damals nicht absehbar gewesen, so Polaschek, der damals selbst als Leiter des Forums Lehre in der Universitätenkonferenz (uniko) an der Reform mitgearbeitet hatte.

„Nicht über Gebühr“ belasten

In der Praxis haben mittlerweile manche Junglehrkräfte allerdings schon während des ersten Jahres eine volle Lehrverpflichtung – „eine unbefriedigende Situation für uns alle“, wie Polaschek einräumte. Er sieht die Gefahr, dass die Betroffenen „die Freude am Beruf verlieren und gänzlich ausscheiden“.

Das Ministerium hat deshalb die Bildungsdirektionen dazu angehalten, „die jungen Leute nicht über Gebühr zu belasten“. Außerdem sollen die Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (PH) bei der angekündigten Neugestaltung der Lehrkraftausbildung – Umstellung auf einen dreijährigen Bachelor, Verkürzung der Ausbildung für Sekundarstufenlehrkräfte (Mittelschule, AHS, BMHS) um ein Jahr – auch die Frage mitbedenken, wie der Berufseinstieg in der Induktionsphase besser gelingen kann.