Die iranische Regierung bereitet Ali Daei, Ex-Spieler der deutschen Fußballbundesliga, und dessen Familie offenbar weiter große Probleme. So soll ein Linienflug auf dem Weg nach Dubai deshalb gestoppt worden sein, weil sich die Ehefrau und Tochter des ehemaligen iranischen Profis darin befanden. Daeis Angehörige seien zum Aussteigen aufgefordert worden, berichteten gestern mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend, unter anderem die US-Nachrichtenagentur AP.
Auf der Flugverfolgungswebsite Flightradar24 war zu sehen, dass eine Maschine der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air auf der Insel Kisch im Persischen Golf einen Stopp einlegte, bevor sie ein paar Stunden später nach Dubai weiterflog. Die Zwischenlandung sei nicht angekündigt gewesen.
Daei reagierte empört auf den Ausreisestopp seiner Familie: „Wollten die (Anm. Sicherheitskräfte) etwa Terroristen verhaften?“, wird er von iranischen Medien heute zitiert. Er habe versucht, bei mehreren Behörden einen Grund für den sonderbaren Vorfall zu erhalten, bisher jedoch vergebens.
Reiseverbot?
Die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim, die als der Revolutionsgarde nahestehend gilt, berichtete, dass gegen Daeis Frau Anfang des Monats ein Reiseverbot verhängt worden sei, weil sie die Proteste unterstützt habe. Sie soll versucht haben, das Verbot zu umgehen, ohne das näher zu erläutern. Ihr endgültiges Ziel seien die Vereinigten Staaten. Daei wies die Angaben der Behörde zurück. Seine Frau habe legal ausreisen wollen.
Der früher für Bayern München, Hertha BSC und Arminia Bielefeld spielende Daei sagte laut AP, seine Frau und Tochter seien legal aus der Hauptstadt Teheran abgereist. Auf der Insel Kisch seien sie nach der Zwischenlandung von Behörden befragt worden. Seine Tochter sei freigelassen worden, habe aber nicht wieder an Bord gehen können. Die Familie hätte geplant, nächste Woche wieder aus Dubai zurückzukehren.
Daei ist im Iran ein Volksheld. Nach Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran Mitte September hatte sich Daei neben anderen ehemaligen Fußballprofis wie Ali Karimi und Mehdi Mahdawikia mit den Demonstrierenden solidarisiert.