Mehr als 4.500 russische Cyberangriffe auf Ukraine

Dem ukrainischen Sicherheitsdienst zufolge hat es seit Jahresbeginn mehr als 4.500 russische Cyberangriffe in der Ukraine gegeben. Russland starte „im Durchschnitt mehr als zehn Cyberangriffe pro Tag“, sagte der ukrainische Chef für Cybersicherheit, Ilja Witiuk, in einem TV-Interview gestern. „Zum Glück bekommt die ukrainische Gesellschaft die meisten davon noch nicht einmal mit“, fügte er hinzu.

Moskau ziele vor allem auf den Energiesektor, Logistik, militärische Einrichtungen und Regierungsdatenbanken ab. Inzwischen habe die Ukraine bereits acht Jahre lang Erfahrung mit dieser Art Attacken – und sei bei Kriegsbeginn gut dagegen gewappnet gewesen, sagte Witiuk.

Angriffe verdreifacht

Im Jänner und Februar seien „enorme Cyberangriffe“ abgewehrt worden. Das sei für die Ukraine „ein zusätzliches Training vor der russischen Invasion“ Ende Februar gewesen, erklärte Witiuk weiter.

Den Angaben zufolge wurden 2020 fast 800 Cyberangriffe verzeichnet, im Jahr 2021 waren es 1.400. 2022 habe sich die Zahl dann mehr als verdreifacht: Laut Witiuk hat der Sicherheitsdienst im laufenden Jahr bereits 4.500 Angriffe „neutralisiert“.

„Wir überwachen die Risiken und Bedrohungen in Echtzeit, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche“, versicherte er. „Wir kennen die meisten Hacker der russischen Spezialdienste, die gegen uns arbeiten, namentlich. Nach dem Sieg der Ukraine werden sie vor ein internationales Militärgericht gestellt“, sagte Witiuk.