Lehrpläne: Umstellung auf flexibleres System geplant

Die Entwicklung der neuen Lehrpläne für Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen, die ab 2023/24 gelten sollen, hat fast fünf Jahre gebraucht. Bis sie flächendeckend ausgerollt sind, dauert es noch einmal so lang. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will mehr Tempo in der Lehrplanweiterentwicklung bringen.

Das Ziel müsse es sein, die Lehrpläne „flexibler anzupassen, um gesellschaftliche Entwicklungen rascher ins Bildungssystem zu bringen und verbindlich zu behandeln“, heißt es in der Beantwortung der NEOS-Anfrage. Dafür wird unter anderem gemeinsam mit Expertinnen und Experten eine Umstellung auf Rahmenlehrpläne an den allgemeinbildenden Schulen (Volks-, Sonder-, Mittelschule, AHS) geprüft.

Neue Lehrpläne „ehestmöglich“

Im berufsbildenden Bereich (BMHS, Berufsschule) habe man bereits positive Erfahrung mit dieser Art von Lehrplänen gemacht, die deutlich weniger Details vorgeben, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro des Ministers. Eine Umstellung auf ein flexibleres System ist laut Ministerium aber auch ohne Reform der Lehrplanstrukturen möglich.

Die neuen Lehrpläne sollen laut Anfragebeantwortung „ehestmöglich“ verordnet werden, für die AHS-Oberstufen sind für 2027/28 neue Lehrpläne angekündigt. Derzeit wird auch an der Weiterentwicklung der Lehrpläne an den BMHS gearbeitet.

Kritik an der Vorgangsweise am Ministerium kommt von NEOS. Die Partei stört sich daran, dass die Verordnung acht Monate vor Inkrafttreten immer noch auf sich warten lässt. Das lasse befürchten, dass entweder die Umsetzung chaotisch wird oder die Lehrerinnen und Lehrer weiter wie bisher unterrichten, so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Stellungnahme. „Dieses schwerfällige System braucht dringend Erneuerung, damit die Schülerinnen und Schüler zeitgemäße Bildung erfahren.“