Westwood war am Donnerstag im Alter von 81 Jahren gestorben, wie ihre Familie mitgeteilt hatte. Die britische Modedesignerin war für ihre androgynen Schnitte und provozierenden Slogans bekannt. Sie machte sich seit den 1970er Jahren auch mit ihrer respektlosen Haltung gegenüber dem Establishment einen Namen in der Modeszene.
Dame Vivienne – so lautet der ihr verliehene Titel – sei „friedlich und umgeben von ihrer Familie in Clapham, Südlondon“, gestorben, hieß es in der Mitteilung zu ihrem Tod. Das Londoner Victoria and Albert Museum (V&A) beschrieb Westwood als „wahrhaft revolutionäre und rebellische Kraft in der Mode“.
Ihr österreichischer Ehemann Andreas Kronthaler, mit dem sie rund 30 Jahre verheiratet war, verabschiedete sich mit persönlichen Worten: „Wir haben bis zum Ende gearbeitet, und sie hat mir viele Dinge mitgegeben, mit denen ich weitermachen kann. Danke, Liebling.“

„Rest in Punk“
Auch zahlreiche Größen aus Mode, Musik und Film gedachten der Designerin. Der Designer Marc Jacobs äußerte sich bestürzt. Westwood „versäumte es nie zu überraschen und zu schockieren“, sagte Jacobs. Das Genie von Westwood und ihre einzigartige Stimme seien unersetzlich und würden vermisst werden, schrieb Supermodel Claudia Schiffer in einer Instagram-Story.
Supermodel Bella Hadid beschrieb die britische Designerin als „Sonne“ der Modebranche. Künstlerin Yoko Ono schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Was für eine Frau – so jung im Herzen, motiviert, schön und elegant.“ Popstar Boy George nannte Westwood in einem Tweet die „unangefochtene Königin der britischen Mode“.
Modedesignerin Westwood ist tot
Die legendäre Modedesignerin Vivienne Westwood ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Die Britin galt als Wegbereiterin des Punk und hat die Mode revolutioniert.
Designerin und Ex-Spice-Girl Victoria Beckham kondolierte in einer Instagram-Story Westwoods Familie und bezeichnete die verstorbene Künstlerin als „legendäre Designerin und Aktivistin“. Schauspielerin Jamie Lee Curtis nannte Westwood auf Instagram eine „wahre Ikone“ und schrieb: „Rest in Punk“ (wortwörtlich übersetzt: „Ruhe in Punk“).

Die „Sex and the City“-Schauspielerin Kim Catrall bezeichnete Westwood bei Instagram als „wahres Genie, das niemals seinen nordischen Biss verlor“. Sie erinnerte sich zugleich an die „Großzügigkeit und Gutmütigkeit“ der Designerin, die einst binnen drei Tagen drei Kleider für die Schauspielerin kreierte.
Politiker zollen Westwood Tribut
„Vivienne Westwood war eine kreative Ikone, die geholfen hat, den Platz Großbritanniens an der Spitze der modernen Mode zu festigen“, schrieb der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Donnerstagabend auf Twitter.
Die britische Kulturministerin Michelle Donelan sprach von einem „traurigen Tag“: Westwood sei eine überragende Figur der britischen Mode gewesen. „Ihr Punk-Stil schrieb das Regelbuch in den 1970er Jahren neu und wurde weithin dafür bewundert, wie sie ihr ganzes Leben lang ihren eigenen Werten treu blieb“, twitterte Donelan.

Engagement für Klimaschutz
Westwood gilt als Wegbereiterin des Punk in der Modebranche. Gemeinsam mit Malcolm McLaren, dem Manager der Punkband Sex Pistols, führte sie eine Boutique in der Londoner King’s Road. Anschließend baute sie eine globale Modemarke auf, die heute Geschäfte in Großbritannien, Frankreich, Italien, Amerika und Asien hat.
TV-Hinweis
ORF2 ändert sein Programm und zeigt heute um 0.00 Uhr die Doku „Westwood – Punk. Ikone. Aktivistin.“ – mehr dazu in tv.ORF.at.
Verrückte Outfits waren ihr Markenzeichen. Westwood brachte auch den Klimawandel auf den Laufsteg. Sie hinterlässt zwei Söhne – den Fotografen Ben Westwood und Joseph Corre, den Gründer der Dessousfirma Agent Provocateur.
„Sie führte ein erstaunliches Leben“
In einer Mitteilung auf Westwoods offiziellem Instagram-Account hieß es: „Vivienne tat bis zum letzten Moment weiter die Dinge, die sie liebte, sie designte, arbeitete an ihrer Kunst, schrieb ihr Buch und veränderte die Welt zum Besseren. Sie führte ein erstaunliches Leben. Ihre Innovation und ihr Einfluss in den vergangenen 60 Jahren waren immens und werden sich auch in Zukunft fortsetzen.“ Westwood habe sich als Taoistin betrachtet.

Sie war noch im hohen Alter bei Demonstrationen dabei, engagierte sich für den Umweltschutz und forderte die Freilassung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange. „Die Welt braucht Menschen wie Vivienne, um etwas zum Besseren zu verändern“, hieß es in der Instagram-Botschaft.