Journalistenkritik an russischer Fahndung nach Grosew

Journalistenverbände kritisieren die russische Fahndung nach dem in Österreich lebenden bulgarischen Investigativjournalisten Christo Grosew.

Die Internationale Journalistenföderation (IFJ) schrieb heute, dass er auf die Fahndungsliste gesetzt wurde, „weil er Moskau mit seinen Ermittlungen verärgert hatte. Journalisten müssen ihre Arbeit frei ausüben dürfen“, so der Dachverband der Journalistengewerkschaften, dem auch jene in der GPA angehört, auf Twitter.

„Missbräuchlicher Einsatz von ‚Fake News‘-Gesetzen“

Bereits gestern hatte das Internationale Presse-Institut (IPI) Russland für den „missbräuchlichen Einsatz von ‚Fake News‘-Gesetzen“ kritisiert. Die in Wien ansässige Journalistenorganisation forderte Bulgarien und die EU-Mitgliedsstaaten via Twitter auf, „eine entschlossene Haltung beim Schutz von Grosew“ einzunehmen.

Der 53-jährige Journalist, der für die Enthüllungsplattform Bellingcat arbeitet, war am Montag von Russland zur Fahndung ausgeschrieben worden. Bulgarien protestierte dagegen und zitierte die russische Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, ins Außenministerium.

Der Bellingcat-Gründer beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit dem Regime von Russlands Präsident Wladimir Putin und seinen kriminellen Machenschaften. Internationale Berühmtheit erlangte Grosew, als er nach dem Giftanschlag auf den russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny die Attentäter aufspürte.