Kiew seit Kriegsbeginn fast 29 Tage im Alarmzustand

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben in der Hauptstadt Kiew die Alarmsirenen 638-mal geheult. Insgesamt habe seit Ende Februar damit knapp 694 Stunden lang Alarmzustand geherrscht, teilte heute Kiews Militärverwaltungschef Serhij Popko mit.

„Das sind praktisch 29 Tage, fast ein ganzer Kalendermonat, den die Bürger der Stadt in Schutzräumen und Bunkern verbracht haben.“ Insgesamt habe die Hauptstadt 52 Luftangriffe erlebt, bei denen 120 Menschen ums Leben kamen, unter ihnen fünf Kinder. 495 Menschen seien bei den Angriffen mit Raketen und Marschflugkörpern verletzt worden.

„Genozid aus der Luft“

Durch die Angriffe seien über 600 Gebäude beschädigt worden, sagte Popko. Die kritische Infrastruktur der Hauptstadt sei erheblich beschädigt worden.

„2022 war das schlimmste Jahr in der neueren Geschichte Kiews“, betonte Popko. Nachdem der Vormarsch der russischen Bodentruppen auf Kiew abgewehrt worden sei, sei der Feind zu dem „Genozid aus der Luft“ übergegangen.

Erst in der Nacht auf heute war nach Darstellung ukrainischer Militärs ein neuer Angriff auf Kiew mit Kamikaze-Drohnen abgewehrt worden. Russland greift seit dem Herbst gezielt das Energienetz der Ukraine an, um die Bevölkerung damit unter Druck zu setzen.