Venezuelas Opposition wählt Guaido ab

Venezuelas Opposition hat ihren langjährigen Interimspräsidenten Juan Guaido, mit dem sie sich dem Machtanspruch des sozialistischen Staatschefs Nicolas Maduro widersetzt hat, abgewählt. Im von der Opposition kontrollierten Parlament stimmten gestern 72 Abgeordnete dafür, Guaido am 5. Jänner als Interimspräsidenten abzusetzen. 29 Abgeordnete stimmten dagegen, acht enthielten sich.

Juan Guaido, venezolanischer Oppositionsführer und selbst ernannter Übergangspräsident
Reuters/Leonardo Fernandez Viloria

Venezuelas Opposition hatte die letzte Präsidentschaftswahl im Jahr 2018 boykottiert und danach Maduros Wahlsieg für unrechtmäßig erklärt. Auch Dutzende Länder einschließlich der USA und der EU-Mitglieder kritisierten Maduros Wahl als manipuliert.

Opposition will 2024 bei Wahl antreten

Daraufhin hatte sich der damalige oppositionelle Parlamentspräsident Guaido im Jänner 2019 zum Interimspräsidenten erklärt. Maduro konnte allerdings – unterstützt vom Militär – die Kontrolle in dem von einer schweren Wirtschaftskrise gezeichneten Land behalten.

Das von der Opposition kontrollierte Parlament war 2015 gewählt worden. Mittlerweile hat es nur noch eine weitgehend symbolische Bedeutung, da es Ende 2020 von einer madurotreuen Volksvertretung ersetzt wurde. Im Mai kündigte die Opposition an, mit einem einzigen gemeinsamen Kandidaten in die für 2024 geplante Präsidentschaftswahl zu ziehen.