Zwei Tote bei israelischer Razzia im Westjordanland

Die israelische Armee hat im besetzten Westjordanland palästinensischen Angaben zufolge zwei Palästinenser getötet. Ein 22-Jähriger sei bei der Razzia heute in einem Dorf nahe Dschenin durch einen „Schuss in die Brust“ gestorben, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Ein 25-Jähriger sei nach einem „Schuss in den Bauch und den Oberschenkel“ gestorben.

Es sind die ersten beiden Todesfälle im Westjordanland im neuen Jahr im Zusammenhang mit israelischen Einsätzen. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA nahm die israelische Armee bei nächtlichen Razzien im Westjordanland zudem 18 weitere Verdächtige fest.

Israel spricht von „gewalttätigem Aufstand“

Die israelische Armee teilte zu ihrem Einsatz in dem Dorf Kafr Dan nahe der Stadt Dschenin mit, es sei dort zu einem „gewalttätigen Aufstand“ gekommen, als die Soldaten es betraten. „Die Unruhestifter verbrannten Reifen, schossen mit scharfer Munition und schleuderten Steine, Molotowcocktails und Sprengsätze auf die Einsatzkräfte“, erklärten die Streitkräfte. Die Soldaten hätten mit Schüssen reagiert.

Die neue Regierung von Benjamin Netanjahu hat zuletzt Befürchtungen einer militärischen Eskalation im Westjordanland geweckt. Zwei von Netanjahus rechtsextremen Koalitionspartnern, die am Donnerstag zusammen mit dem Rest der neuen Regierung vereidigt wurden, werden entscheidende Befugnisse im Westjordanland übernehmen.