Europäischer Gaspreis setzt Talfahrt fort

Der europäische Gaspreis hat zum Jahresauftakt die Talfahrt der vergangenen Handelstage dank ungewöhnlich hoher Wintertemperaturen fortgesetzt. Gestern startete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde in den Handel. So günstig war europäisches Erdgas zuletzt im Februar 2022, vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Im frühen Handel ist der Gaspreis dann wieder etwas gestiegen, und die Megawattstunde wurde in der Früh bei 73 Euro gehandelt. Seit Anfang Dezember hat sich der Preis für den Terminkontrakt TTF in etwa halbiert. Das Rekordhoch war im vergangenen Sommer bei 345 Euro je Megawattstunde erreicht worden. Damals hatte ein Lieferstopp von Erdgas aus Russland einen rasanten Höhenflug beim Preis ausgelöst.

Mildes Wetter dämpft Verbrauch

Der wesentliche Grund für den fallenden Gaspreis bleiben die nach wie vor vergleichsweise hohen Wintertemperaturen, die den Verbrauch dämpfen. Auch in Österreich steigt der Gasspeicherstand infolge der ungewöhnlich hohen Temperaturen. Seit elf Tagen wird weniger Gas verbraucht, als geliefert wird.

Der aktuell niedrige Gasverbrauch sei auch auf die gute Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie zurückzuführen, wie Österreichs Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) gestern erklärte. Der Gasspeicherstand stieg von 21. bis 31. Dezember von 85 auf 87 Prozent.

„Je weniger Gas wir jetzt verbrauchen, desto mehr bleibt in den Speichern, und umso besser kommen wir in den nächsten Winter“, sagte Gewessler. Nach wie vor gelte, „die günstigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen“.