Peking verurteilt Testpflicht für Reisende aus China

Peking hat die Einführung einer Coronavirus-Testpflicht für Reisende aus China in mehreren EU-Ländern und einer Reihe anderer Staaten scharf kritisiert und mit „Gegenmaßnahmen“ gedroht. Einige Länder hätten „Einreisebeschränkungen erlassen, die sich nur gegen chinesische Reisende richten“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Dienstag. Das entbehre „einer wissenschaftlichen Grundlage“, einige Praktiken seien „inakzeptabel“.

China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen, die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt. Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seither wurden die Restriktionen deutlich gelockert.

3-G-Regel für Reisende aus China

Mehrere Staaten, darunter die USA und auch europäische Staaten wie Frankreich, Spanien und Großbritannien, ordneten bereits eine Testpflicht für Reisende aus China an. So setzte etwa Spanien die neuen Regeln heute in Kraft – Flugreisende aus China unterliegen wieder der 3-G-Regel: geimpft, genesen oder getestet. Flugbesatzungen und Kinder unter zwölf Jahren sind ausgenommen. Wer bei der Einreise mehr als 37,5 Grad Körpertemperatur hat, muss sich einem Gesundheitstest und eventuell einem Test unterziehen. Fällt der positiv aus, liegt die Entscheidung über eine mögliche Isolationspflicht bei der jeweiligen Region.

Beratungen in der EU

Die EU-Staaten werden morgen über eine gemeinsame Strategie beraten. Aus Peking kommt Ablehnung: China könnte „auf der Grundlage des Prinzips der Gegenseitigkeit Gegenmaßnahmen ergreifen“, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums heute mit Blick auf bereits beschlossene Einschränkungen.

EU bietet Impfstoffe an

Darüber hinaus bietet die EU China kostenlose Impfstoffe an. Die für Gesundheit zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides habe der Führung in Peking ein entsprechendes Angebot gemacht, so ein Sprecher der EU-Kommission. China habe bisher aber noch nicht reagiert. Zur Menge der angebotenen Vakzine oder den Herstellern machte der Sprecher keine Angaben.