Kritik in Russland nach Tod Dutzender russischer Soldaten

Der offizielle Tod Dutzender russischer Soldaten bei einem ukrainischen Angriff in der Ostukraine hat in Russland Kritik an der Militärführung ausgelöst. „Zehn Monate nach Beginn des Krieges ist es gefährlich und kriminell, den Feind als einen Dummkopf zu betrachten, der nichts sieht“, sagte Andrej Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Moskauer Stadtparlaments.

Moskau hatte gestern nach einem ukrainischen Angriff den Tod von 63 Soldaten in der von Russland kontrollierten Stadt Makijiwka in der ostukrainischen Region Donezk eingeräumt. Die ukrainische Armee sprach in einer ersten Reaktion hingegen von knapp 400 Toten. Es ist die bisher größte Anzahl getöteter russischer Soldaten bei einem einzigen Angriff, die Moskau seit Beginn der Invasion im Februar zugegeben hat.

Soldaten „ungeschützt“

Der frühere Anführer prorussischer Separatisten in der Ostukraine, Igor Strelkow, sagte zu dem Angriff, die Soldaten seien in einem ungeschützten Gebäude stationiert gewesen. Dieses sei „fast vollständig“ zerstört worden, da dort gelagerte Munition bei dem Angriff detoniert sei. Er sprach von „Hunderten“ Getöteten und Verletzten.

Mehrere russische Kriegsreporter sprachen ebenfalls von Hunderten Opfern. Sie warfen ranghohen Militärkommandeuren vor, nicht aus früheren Fehlern gelernt zu haben.