Euro-Einführung: Kritik in Kroatien über Preiserhöhungen

Unmittelbar nach der Euro-Einführung gibt es in Kroatien bereits Beschwerden über höhere Preise infolge von Preisaufrundungen. Premier Andrej Plenkovic teilte via Twitter mit, dass die Einführung des Euro „kein Grund ist, die Preise für Waren und Dienstleistungen zu erhöhen“. Die Regierung machte klar, ungerechtfertigte Preiserhöhungen nicht dulden zu wollen, berichteten kroatische Medien.

Aufrundung bei Umrechnung

Kroatien gehört seit dem 1. Jänner der Euro-Zone an. Die Einführung des Euro, der die bisherige Landeswährung Kuna ersetzt hat, verlief Berichten zufolge ohne größere Schwierigkeiten. Allerdings beschweren sich Bürgerinnen und Bürger, dass die Preise in Euro höher sind als vor wenigen Tagen, als es noch die alte Währung gab. Insbesondere bei Kaffee und Backwaren melden die Verbraucher sichtbare Preiserhöhungen, weil die Preise bei Umrechnung aufgerundet wurden, hieß es aus dem Verbraucherschutzverband.

„Das ist in allen Ländern passiert, die der Euro-Zone beigetreten sind – wir haben es am Beispiel von Slowenien, Österreich oder Italien gesehen“, sagte Ana Knezevic vom Verbraucherschutzverband zum Nachrichtenportal Index. Wie sie hinzufügte, habe man die Behörden gewarnt, dass Kroatien keine Ausnahme davon sein werde.

Regierung will Betrug vorbeugen

Unterdessen betonte Wirtschaftsminister Davor Filipovic, dass die Verteuerungen aufgrund der Euro-Einführung nicht akzeptabel seien. Der Minister traf heute mit Vertretern und Vertreterinnen der Handelsketten zusammen. „Ich habe es den Handelsketten gesagt und ich sage es allen, die diese Situation auf Kosten der Bürger ausnützen wollen – das wird nicht durchgehen“, sagte Filipovic. Er kündigte mögliche Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher an. „Es steht alles auf dem Tisch – von schwarzen Listen bis zu Preisdeckelung von einem breiten Warensortiment“, sagte er.

Die Großhändler wehren sich gegen die Vorwürfe und erklären, sich bei der Umstellung auf Euro an die vorgeschriebene Preisaufrundung gehalten zu haben. Die Preise seien parallel zur Euro-Einführung aus anderen Gründen gestiegen, sagte der Chef der Händlervereinigung, Martin Evacic, laut Medien.