Kraus-Winkler: Änderungen wegen Personalmangels nötig

Angesichts der Personalnot sieht Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) Änderungsbedarf bei den betroffenen Betrieben. Die nächste Generation habe neue Vorstellungen zu Wochenarbeitszeit, Überstunden, Teildiensten und Co. Auch neue Organisationsstrukturen seien mitunter nötig, dabei gehe es nicht zuletzt um die Führungskultur.

„Wir sind in einer totalen Veränderungsphase am Arbeitsmarkt aufgrund eines Gesellschaftswandels, angefeuert von CoV. Darauf müssen wir in vielerlei Hinsicht reagieren.“ Der Arbeitskräftemangel ist ihr zufolge auch einem steigenden Dienstleistungsanteil geschuldet, da es immer mehr Betriebe der höheren Kategorien gebe.

Weniger Sprachkenntnisse erforderlich?

Im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte sprach sie sich im APA-Interview für ein Herabsetzen des Deutsch-Sprachlevels „in manchen Berufen“ aus, „wo es nicht notwendig ist, dass man gut Deutsch spricht“. Das sei etwa für einen Koch oder eine Köchin denkbar, ebenso in den Bereichen Backoffice, Etage und Controlling. Im Service sei das schwieriger. Österreich brauche jedenfalls Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Die Buchungslage in Tourismusorten sei trotz Schneemangels „sehr gut“, so Kraus-Winkler weiter. Die Klimaerwärmung sei zwar „eine Herausforderung. Aber ich warne vorm Schwarzmalen“. Auch früher habe es Winter mit wenig Schnee gegeben, in hohen Lagen herrsche auch derzeit oft eine gute Schneelage.

Neue Geschäftsmodelle für tiefer gelegene Skigebiete

Das Thema Klimawandel gehöre „strategisch auf Basis der Wissenschaft“ angegangen. Im Worst-Case-Szenario werde bis 2050 ein Temperaturanstieg von 1,4 Grad in den Bergen erwartet. Das bedeute einen Anstieg der Schneegrenze von etwa 200 Metern vom heutigen Status quo. „Ab 1.700 Meter erwarten wir relativ stabile Winter, tiefer gelegene Skigebiete werden aber ein anderes Geschäftsmodell brauchen“, sagte Kraus-Winkler. Betroffen sei der gesamte Alpenraum.

Eine Herausforderung sei jedenfalls das immer kurzfristigere Buchungsverhalten auch aufgrund der Wetterlage. Nach den Weihnachtsferien gibt es aber wohl „das übliche Jänner-Loch“. Von Mitte Dezember bis zum Ende der Weihnachtsferien werden ihren Angaben zufolge etwa ein Drittel der Winterumsätze erwirtschaftet. Im Februar und März kämen weitere zwei Drittel dazu.