IV erhebt Forderungen vor Regierungsklausur

Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, sieht „massive Unsicherheiten“ bei seinem „schwierigen Blick ins Jahr 2023“. Im ersten Halbjahr drohe der Industrie eine Rezession. Die Tiefe sei zwar nicht abschätzbar, trotzdem müsse politisch stärker gegengesteuert werden, sagte Knill der APA mit Blick auf die baldige Regierungsklausur.

Neue „Leistungsdebatte“ gefordert

Knill forderte „eine neue Leistungsdebatte. Leistung muss sich wieder lohnen vor allem im Hinblick auf den Arbeitsmarkt“, so Knill. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Extrameile gehen, sollen steuerliche Incentives erhalten“, lautet eine Forderung.

Weiters braucht es aus Knills Sicht dringend Anreize, um Menschen länger in der Arbeit zu halten, fordert Knill analog zur Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Nach Erreichen des Regelpensionsalters soll für Weiterarbeitende und deren Dienstgeber die Beitragspflicht zur Pensionsversicherung zur Gänze entfallen und die steuerliche Bemessungsgrundlage des Erwerbseinkommens halbiert werden. Zudem sprach sich Knill für eine Steuerfreistellung von 20 Überstunden aus.

Konkrete Vorgaben für Masterplan Energie 2040

Von der Bundesregierung und im Speziellen vom Energieministerium von Leonore Gewessler (Grüne) forderte Knill neuerlich konkrete Vorgaben für den Masterplan Energie 2040. Es müsse mit viel mehr Nachdruck an den Klima- und Energietransformationsthemen gearbeitet werden. Gas brauche es noch länger, nur nicht mehr aus Russland, also müsse es woanders möglichst günstig herkommen.

Über den Winter habe man sich gerettet, „aber es geht auch um die kommenden Jahre“. Es dürfe nicht geschehen, „dass Haushalte und Industrie aufgrund einer Verbotspolitik plötzlich ohne Energie dastehen“. Im Rahmen des Klimaschutzes müssten andere Bereiche der Dekarbonisierung untergeordnet werden, sagte Knill.