Myanmar: Amnestie für 7.000 Gefangene

Die international weitgehend isolierte Militärjunta in Myanmar hat heute eine Amnestie für über 7.000 Gefangene bekanntgegeben. Anlässlich des 75. Jahrestags des südostasiatischen Landes würden „insgesamt 7.012 Gefangene begnadigt“, sagte Junta-Sprecher Zaw Min Tun der Nachrichtenagentur AFP.

Junta-Führer Min Aung Hlaing versprach zudem knapp zwei Jahre nach dem Militärputsch in dem südostasiatischen Land „freie und faire Wahlen“. Die Junta machte allerdings keine Angaben dazu, ob auch Menschen begnadigt werden, die infolge der Repression der Junta gegen Dissidentinnen und Dissidenten festgenommen oder inhaftiert worden waren.

Dem staatlichen Fernsehsender MRTV zufolge sind von der Amnestie Personen ausgeschlossen, die wegen Mordes, Vergewaltigung, illegaler Vereinigungen, Waffenbesitzes, Drogen, Managements von Naturkatastrophen und Korruption inhaftiert sind.

Seine Organisation habe „noch keine Angaben darüber, wie viele politische Gefangene freigelassen wurden“, sagte Ko Bo Gyi, Ko-Vorsitzender der Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP). Nach der Ankündigung der Junta versammelten sich örtlichen Medien zufolge mehrere Familien vor dem Insein-Gefängnis in der Millionenstadt Yangon in der Hoffnung, dass ihre Angehörigen freigelassen würden.

Wenige Tage zuvor war die Haftstrafe für die mit dem Militärputsch im Februar 2021 entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi auf 33 Jahre verlängert worden. Junta-Sprecher Zaw Min Tun ging nicht auf eine Nachfrage von AFP ein, ob Suu Kyi im Zuge der Amnestie aus dem Gefängnis in Hausarrest verlegt würde.