Pakistan zwingt Geschäfte zum Energiesparen

Pakistan zwingt inmitten der Finanzkrise Geschäfte und Märkte zum Stromsparen. Polizisten kontrollierten heute in den Metropolen eine entsprechende Regierungsanordnung. Tags zuvor hatte das Kabinett beschlossen, dass Einkaufszentren und Hochzeitshallen ab 20.30 Uhr schließen müssen, um eine drohende Energiekrise abzuwenden. Hintergrund sind geplante Reformen im Rahmen der Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

„Wir müssen unsere Geschäftsabläufe umgestalten. Wir können den Strom nicht auf diese Weise nutzen. Die Märkte in der ganzen Welt, in Europa, werden am frühen Abend geschlossen“, sagte Verteidigungsminister Khawaja Asif am Dienstag. Einkaufszentren, Restaurants und Hochzeitshäuser in Pakistan öffnen in der Regel am Abend und bleiben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet.

Handel kündigt Widerstand an

Wirtschaftsverbände in dem südasiatischen Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern begründen die Öffnungszeiten gewöhnlich mit hohen Tagestemperaturen in den Sommermonaten. „Das wird die kleinen Unternehmen ruinieren, vor allem den Einzelhandel. Wir werden Widerstand leisten und nicht früher schließen“, sagte Ajmal Baloch, ein Gewerkschaftsführer in der Hauptstadt Islamabad.

Mehrere Versuche der pakistanischen Regierungen, die vorzeitige Schließung von Geschäften zu erzwingen, sind in der Vergangenheit gescheitert. Immer wieder kämpft die Atommacht Pakistan mit Problemen im Stromnetz. Eine verheerende Flutkatastrophe hatte 2022 zudem große Landesteile überschwemmt, Millionen Menschen sind immer noch auf humanitäre Hilfe angewiesen.