Selbstfahrender Kinderwagen auf CES präsentiert

Egal ob Fahrzeuge oder Lieferroboter: Selbstfahrend ist die Zukunft – zumindest nach Ansicht von Entwicklern und Entwicklerinnen. Ein kanadisches Unternehmen will nun einen „freihändig fahrenden“ Kinderwagen auf den Markt bringen. Um 3.300 US-Dollar (3.100 Euro) soll damit der elterliche „Stress“ reduziert werden, verspricht das Unternehmen Glüxkind.

Das Gerät wird auf der jährlichen Technikmesse CES in Las Vegas präsentiert, wie mehrere Medien im Zuge der Veranstaltung berichteten. Mithilfe von Sensoren soll der selbstfahrende Kinderwagen Ella Hindernisse und Gefahren erkennen. Angepriesen wird das Produkt als „Fahrassistent“ für Eltern, die währenddessen das Kind etwa tragen könnten.

Ähnlich einem E-Bike

Der Elektromotor soll beim Schieben des 13,6 kg schweren Kinderwagens helfen, ähnlich wie bei einem E-Bike. Bergauf fährt der Wagen quasi von allein, bergab wird automatisch gebremst, wobei die Höchstgeschwindigkeit bei knapp über vier km/h liegt.

Sensoren am Griff stellen sicher, dass der Kinderwagen jederzeit stoppen kann. Das Unternehmen garantiert, dass man die höchsten Sicherheitsvorschriften einhalten werde. Daneben soll auch eine Schaukelfunktion für das im selbstfahrenden Wagen liegende Baby integriert werden.

Der Kinderwagen wurde bereits mit einem CES-Innovationspreis ausgezeichnet und kann in begrenztem Umfang in Nordamerika vorbestellt werden, eine Crowdfunding-Kampagne soll im Frühjahr eröffnet werden. 2024 will man auch nach Europa expandieren.

Musk verspricht neue Technologie

Selbstfahrende Fahrzeuge sind seit Jahren Thema in der Branche. Wann solche marktreif sind, ist aber ungewiss. Im vergangenen Jahr schockierte das Aus für das hoch gehandelte Start-up Argo AI die Branche: Volkswagen und Ford stoppten die Finanzierung des Robocar-Projekts und schrieben 4,5 Milliarden Dollar (4,3 Mrd. Euro) ab. Doch auf der CES wird deutlich, dass die Branche sich nicht von der Vision automatisierter und autonomer Autos verabschiedet hat.

Dabei verfolgen die Firmen technisch unterschiedliche Ansätze. Während Tesla lange Zeit komplett auf Kameras zur Erfassung der Umgebung setzte, vertrauen die meisten anderen Player auf einen Mix aus Radar- und Lasersensoren (Lidar).

Tesla-Chef Elon Musk hat eine Neuheit im Automobilbereich angekündigt, das 4-D-Imaging-Radar. Bei diesem System sollen viele kleine Radarantennen in einem System integriert werden. Angeblich erreicht man damit eine viel feinere Auflösung, ähnlich wie bei einem viel teureren Lidar-System. Ob Musk seine vollmundigen Versprechen einhalten kann, werden die kommenden Monate zeigen.