Machtkampf im US-Kongress geht in nächste Runde

Nach einer Serie von Niederlagen für den Republikaner Kevin McCarthy geht der Machtkampf um das höchste Amt im US-Repräsentantenhaus heute in die nächste Runde. Das US-Repräsentantenhaus stimmte tags zuvor dafür, die Sitzung zu vertagen.

McCarthy hatte zwei Tage lang bei sechs Wahlgängen die erforderliche Mehrheit bei der Wahl zum Vorsitzenden der Parlamentskammer verfehlt. Es ist völlig offen, ob er es nun bis zur kommenden Sitzung schafft, seine Gegner in der eigenen Partei hinter sich zu vereinen.

Auch Buhlen um Stimmen bei Demokraten möglich

McCarthy könnte nun womöglich versuchen, mit den Demokraten Verhandlungen aufzunehmen. Diese könnten ihm etwa durch Enthaltungen in ihren Reihen zu einem Wahlsieg verhelfen, weil das die Zahl der nötigen Stimmen senken würde. Möglich wäre ebenso, dass ein neuer Kandidat aufgestellt wird, auf den sich die Republikaner verständigen könnten. Denkbar wären aber auch Gespräche mit den Demokraten über einen Konsenskandidaten, den auch sie mittragen würden.

Parteikollegen verweigerten Unterstützung

In den letzten Tagen hatten mehrere Republikaner ihrem Parteikollegen McCarthy die Unterstützung verweigert und bei der Wahl um den Vorsitz für andere Kandidaten gestimmt. So versammelten sich 20 Republikaner bei den Wahlgängen hinter dem Gegenkandidaten Byron Donalds. McCarthys Gegner hatten den Republikaner nominiert.

Da die Republikaner in der Parlamentskammer nur eine knappe Mehrheit haben, ist McCarthy fast auf jede Stimme in seiner Partei angewiesen, um zum Vorsitzenden gewählt zu werden. Gegen ihn stellten sich glühende Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.