Belarus: Prozess gegen Nobelpreisträger Bjaljazki gestartet

In Belarus hat heute der Prozess gegen den Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki begonnen. Dem Menschenrechtsanwalt wird vorgeworfen, die Proteste gegen die Regierung von Präsident Alexander Lukaschenko im Sommer 2020 finanziert und Bargeld geschmuggelt zu haben.

Nobelpreisgewinner Ales Bjaljazki im Gerichtssaal hinter Gitter
APA/AFP/Belta/Vitaly Pivovarchik

Der 60-Jährige hatte die Menschenrechtsorganisation Wjasna mitgegründet und wurde zusammen mit zwei Mitarbeitern 2021 festgenommen. Den drei Angeklagten drohen Haftstrafen von sieben bis zwölf Jahren. Zudem ist ein vierter Anwalt, der ins Exil geflohen ist, in Abwesenheit angeklagt. Vertraute der Angeklagten sprechen von einem politisch motivierten Prozess.

Bjaljazki ist einer der prominentesten von Hunderten Inhaftierten, die wegen der Proteste gegen die autoritäre Regierung im Gefängnis sitzen. Er hat sich öffentlich nicht zu den Vorwürfen geäußert. Seinem Anwalt ist es untersagt, Informationen zu dem Fall preiszugeben. Wjasna teilte auf Twitter mit, der Richter habe sich geweigert, den Prozess auf Weißrussisch statt auf Russisch zu führen. Einen Antrag Bjaljazkis auf einen Übersetzer habe das Gericht abgelehnt.