Amateurarchäologe entziffert Höhlenkalender aus Eiszeit

Wie der „Guardian“ heute berichtet, soll ein britischer Hobbyarchäologe namens Ben Bacon ein Schriftsystem aus der Eiszeit entziffert haben, das von Jägern und Sammlern als Art Mondkalender verwendet wurde. Die Zeichen könnten rund 20.000 Jahre alt sein – also mindestens 10.000 Jahre älter als bereits bekannte vergleichbare Aufzeichnungssysteme.

Bacon, der über sich selbst sagt, nicht mehr als ein „gewöhnlicher Typ von der Straße“ zu sein, wandte sich mit seinen Entzifferungsergebnissen an ein Team von britischen Forschenden, die ihn ermutigt haben sollen, seine Theorien weiterzuverfolgen. Die Ergebnisse sind mittlerweile im „Cambridge Archaeological Journal“ nachzulesen. Der Titel: „Ein jungpaläolithisches Proto-Schreibsystem und ein phänologischer Kalender.“

„Surreal“

Paul Pettitt, Archäologe an der Universität Durham, sagte dazu: „Die Ergebnisse zeigen, dass eiszeitliche Jäger und Sammler die ersten waren, die einen systemischen Kalender und Markierungen verwendeten, um Informationen über wichtige ökologische Ereignisse innerhalb dieses Kalenders festzuhalten.“ Er sei froh, dass er Bacon ernst genommen habe, als dieser ihn kontaktierte.

Für Bacon selbst sei es „surreal“, herauszufinden, was Menschen vor Zehntausenden Jahren gedacht haben. Um die rätselhaften Punktfolgen und Zeichen zu entschlüsseln, habe er dem „Guardian“ zufolge mit Dokumenten aus der British Library gearbeitet.

Bacon ist es laut dem Bericht gelungen, die Zeichen einer frühen Art von Zeitmessung zuzuordnen, die in Relation zu den Höhlenbildern steht. Die Ergebnisse hätten das Forschungsteam dazu ermutigt, weitere Forschungen über die Bedeutung anderer Markierungen in Höhlenzeichnungen anzustellen.

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