Kinostart für glamouröse Außenseiterin „Vera“

Heute kommt der preisgekrönte Spielfilm „Vera“ des Wiener Regieduos Tizza Covi und Rainer Frimmel österreichweit in die Kinos und wird in Anwesenheit von Hauptdarstellerin Vera Gemma am 12. Jänner im Rahmen einer Galavorstellung im Wiener Stadtkino im Künstlerhaus gefeiert. Im Jänner wird Covi und Frimmel ebendort eine Werkschau mit ausgewählten Filmen gewidmet, parallel werden ihre fotografischen Arbeiten in der Ausstellung „Über die Ränder“ im Künstlerhaus gezeigt.

Feinfühlige Charakter- und Milieustudien

Covi und Frimmel sind bekannt für ihre semidokumentarischen Filmprojekte, die meist auf jahrelangen Recherchen aufbauen. Durch die gewachsene Nähe zu ihren Protagonistinnen und Protagonisten gelingen feinfühlige Charakter- und Milieustudien, die gleichermaßen ungeschminkt und poetisch anmuten.

Vera Gemma in „Vera“
Viennale

Die aktuelle Arbeit „Vera“, die 2022 die Viennale eröffnete und beim Filmfestival in Venedig für beste Regie und beste Hauptdarstellerin in der Orizzonti-Nebenschiene ausgezeichnet wurde, reiht sich hier nahtlos ein. Titelheldin Vera Gemma wandelt zwischen Glamour und Abgrund im Schatten ihres berühmten verstorbenen Vaters, des Italowestern-Darstellers Giuliano Gemma. Sie treibt durch die römische High Society, unzähliger Schönheitsoperationen und oberflächlicher Beziehungen überdrüssig. Der Film wird getragen vom Respekt der Filmemacher gegenüber ihrer Hauptfigur sowie von echtem Interesse an Vera. Covi und Frimmel interessieren sich für Menschen an den Rändern, für die Ausgestoßenen, die Lebenskünstlerinnen und -künstler.

Ausstellung „Über die Ränder“

Weniger bekannt ist das fotografische Schaffen des Regieduos, das nicht nur als Vorstudie zu ihren Filmen gesehen werden kann, sondern eigenständigen Betrachtungsweisen und künstlerischen Konzepten folgt — wiewohl etwa der Einsatz von analogem Film- und Fotomaterial eine Parallele darstellt. Die Schau ist bis 22. Jänner erstmals in Wien zu sehen.