Moskau erklärt Feuerpause für in Kraft getreten

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete Feuerpause anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests ist nach Angaben aus dem Kreml in Kraft getreten. Sie gelte entlang der gesamten Front in der Ukraine, meldet das russische Staatsfernsehen heute.

Putin hatte die eineinhalbtägige Feuerpause in der Ukraine gestern angeordnet. Er wies das russische Verteidigungsministerium an, von heute Mittag bis Sonntag Mitternacht die Kampfhandlungen im Nachbarland einzustellen.

Ukraine: Russland muss erst Gebiete verlassen

Putin forderte die Ukraine auf, ebenfalls eine Waffenruhe zu erklären. Die Ukraine lehnte das bereits ab. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem „Trick“: Moskau wolle damit vorrückende ukrainische Truppen in der Ostukraine aufhalten und mehr eigene Soldaten dorthin bringen.

Der Berater von Selenskyj, Mychailo Podoljak, schrieb nach der Ankündigung Russlands auf Twitter, die Ukraine greife nicht „wie Russland“ Gebiete im Ausland an und töte dabei Zivilisten. Die Russische Föderation müsse erst die besetzten Gebiete verlassen, nur dann gebe es „eine temporäre Waffenruhe“, so Podoljak.

Medwedew beschimpft Ukrainer und Verbündete

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew reagierte auf die Ablehnung der Waffenruhe durch Kiew mit einer Schimpftirade. „Schweine haben keinen Glauben oder ein angeborenes Dankbarkeitsgefühl. Sie verstehen nur rohe Gewalt“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats in seinem Telegram-Kanal. Auch über Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zog der 57-Jährige in dem Zusammenhang her.

Laut Medwedew hatte die russische Führung den Ukrainern die „Hand christlicher Nächstenliebe“ ausgestreckt. Diese sei ausgeschlagen worden, auch weil der Westen den Weihnachtsfrieden nicht zugelassen habe. „Selbst das ungebildete Weib Baerbock und eine Reihe weiterer Aufseher im europäischen Schweinestall haben es geschafft, über die Unzulässigkeit einer Waffenruhe zu meckern“, schrieb Medwedew.