Schüsse auf Serben: Erneut Sorge vor Eskalation im Kosovo

Im Kosovo hat ein Soldat außerhalb seiner Dienstzeit zwei Serben mit Schüssen verwundet und damit Sorgen vor einem Wiederaufflammen der ethnischen Konflikte ausgelöst. „Ich verurteile auf das Schärfste den Angriff auf zwei Bürger des Kosovo“, erklärte Ministerpräsident Albin Kurti gestern Abend. Er sei tief besorgt über die Verwundungen der Opfer.

Der 33 Jahre alte Soldat sei festgenommen worden. Er hatte im Skiort Shterpce das Feuer auf den elfjährigen und den 21-jährigen Serben eröffnet. Einige Serben blockierten nach dem Vorfall die Hauptverbindungsstraße von Shterpce zum Rest des Landes.

Erst vor einer Woche konnte eine Krise zwischen den Bevölkerungsgruppen und zwischen Serbien und dem Kosovo nach der Festnahme eines serbischen Polizisten beigelegt werden. Im mehrheitlich albanischen Kosovo leben rund 100.000 Serben, davon die Hälfte im Norden. Die meisten dieser rund 50.000 Serben weigern sich seit Jahren, die Regierung in Prishtina und den Kosovo als Staat anzuerkennen.

Auch Serbien erkennt die Unabhängigkeit der Region nicht an und bezeichnet den Kosovo als autonome Provinz Serbiens. Der Konflikt schwelt seit mehr als 20 Jahren. 2008 hatte sich der Kosovo mit westlicher Unterstützung für unabhängig erklärt. Vorausgegangen war ein Krieg in den Jahren 1998 und 1999, in den die NATO zum Schutz der albanischstämmigen Bevölkerung eingriff.